Wir über uns


Die Stenojugend - viel mehr als "nur" Stenografie

Die Hessische Stenografenjugend (HStJ) ist die rechtlich eigenständige Jugend-
organisation des Hessischen Stenografenverbandes E. V. Sie bildet den Zusammenschluss der Jugendgruppen der Stenografenvereine in Hessen, in denen übrigens Mädchen und Frauen in der Überzahl sind. Die Stenografenjugend ist Anschlussverband im Hessischen Jugendring (HJR), der Arbeitsgemeinschaft der freien Jugendverbände in Hessen. Die HStJ hat einen dreiköpfigen ehrenamtlichen Vorstand, der mit viel Engagement für seine Jugendlichen aktiv ist. Daneben gibt es zahlreiche ehrenamtliche Helferinnen und Helfer.

Bei der Stenojugend kann man an Jugendfreizeiten und Studienreisen teilnehmen, Paddeln, oder auch Fachseminare mit Themenschwerpunkten aus den Bereichen Politik und Sprachen sowie Mitarbeiterschulungen besuchen.

Die Tastatur stellt die wichtigste Schnittstelle zum Computer dar, und das 10-Finger-Schreiben ist nicht nur die schnellste, sondern auch die (vor allem für den Rücken) gesündeste Art ihrer Handhabung. Um junge Menschen mit dem sachgemäßen Umgang einer Computertastatur vertraut zu machen, führen wir alljährlich ein Wochenende für junge Tastenfüchse durch, an dem wir Spiel und Sport mit dem Lernen kombinieren.

Einen wichtigen Schwerpunkt in unseren fachlichen Aktivitäten stellt die Fremd-
sprachenkurzschrift dar. Da die in Deutschland übliche Kurzschrift - wie alle anderen Kurzschriften auch - relativ leicht auf andere Sprachen angepasst werden kann, bietet einen andersartigen Zugang zu fremden Sprachen und Kulturen. Als Treffpunkt und zum Wissensaustausch veranstaltet die HStJ seit 1990 alljährlich im Herbst die sog. Hessen Open, ein Wettschreiben in bis zu 17 Sprachen, an dem regelmäßig auch Stenografen aus dem benachbarten Ausland teilnehmen. Die Sprachpalette ist denen der alle drei Jahre stattfindenden Weltmeisterschaften vergleichbar.

Selbstverständlich richten sich die Angebote der HStJ nicht nur an "Tastenflitzer und Kürzelfreaks", sondern stehen allen Jugendlichen offen.

Die Stenojugend kämpft seit Jahren gegen das Vorurteil, veraltet zu sein und einem Hobby zu frönen, das manche als altmodisch und verstaubt empfinden. Dabei wird Zeitersparnis heutzutage groß geschrieben. Stenografie und Maschinenschreiben sparen dem Beherrscher dieser Techniken ernorm viel Zeit: Die einfachste Stufe der Kurzschrift ist ungefähr viermal so schnell wie die herkömmliche "Langschrift". Ein fortgeschrittener Stenograf kann die Schnelligkeit auf eine zwölfmal so hohe Schreibgeschwindigkeit steigern. Die Profis der Kurzschrift können schneller schreiben, als die meisten Menschen sprechen können. Beim Maschinenschreiben ist es ähnlich: Das 10-Finger-Tastschreiben spart sowohl an der Schreibmaschine als auch am PC enorm viel Zeit, nicht nur bei den Profis. (Nicht zu vergessen der gesundheitliche Aspekt: Die professionelle Haltung am PC ist wesentlich schonender für die Augen und den Körper.) Auch die Entwicklung der Spracherkennung am Computer verfolgt die Stenografenjugend intensiv.Und noch etwas spart der Stenograf: Er braucht keine Steckdose und keine technischen Geräte, ein Stück Papier und ein Stift reichen völlig aus. Praktisch ist das u. a. in Diskussionen, wenn man schnell ein Zitat festhalten moechte, oder beim Entwerfen von Vorträgen und schriftlichen Arbeiten. Dieser Text zum Beispiel hat das Licht der Welt in einem Stenogramm neben einer Tasse Tee erblickt...

Es ist interessant festzustellen, wer so alles stenografiert. Berühmte Beispiele: Ex-Bundesfinanzminister Theo Waigel, der sich in einem Interview mit der Stenografenjugend lobend über die Kurzschrift äußerte und gleichzeitig erklärte, er benutze sie regelmäßig bei seinen Notizen und Aufzeichnungen. Astrid Lindgren schreibt ihre Manuskripte in Steno und hat sogar ein Kinderbuch über Kurzschrift geschrieben. Auch der Schriftsteller Erich Kästner beherrschte diese Kunst, und Konrad Zuse, der Erfinder des Computers, stenografierte seine alltäglichen Notizen. Der Physiker Max Planck hat sogar stenografische Tagebücher hinterlassen.